Wir Menschen fühlen uns wohl, wenn wir uns in unseren Gewohnheiten bewegen. Wir müssen bei Gewohnheiten nicht lange überlegen, sondern wissen, was zu tun ist. Das gibt Sicherheit, gerade in einer so stark im Wandel begriffenen Welt.
Und genau da ist der Haken an der ganzen Sache. Die Welt um uns verändert sich. Gewohnheiten, die zu der „alten“ Welt gepasst haben, passen eben nicht mehr in die äußeren Veränderungen. Nun gibt es verschiedene Verhaltensweisen, wie man als Steuerberater*in mit diesem Wissen umgeht.
Gewohnheiten geben Sicherheit, das bedeutet, Neuerungen machen Angst. Aus Angst wird Unsicherheit und man zieht sich noch mehr zurück und verteufelt alles Neue. Man versucht sich mit anderen zu verbünden, die einen in seiner Denkweise bestärken, und wir manifestieren die alten Werte und Gewohnheiten. Nach dem Motto: „Früher war alles besser. Die gute alte Zeit.“ Die Folge daraus ist – die Welt wird sich weiter verändern und die eigenen Handlungsmöglichkeiten werden immer eingeschränkter. Man wird den Wandel nicht aufhalten, sondern wird irgendwann abgehängt. Man ist in Sicherheit, fühlt sich aber dennoch unsicher, weil man nicht mehr dabei ist.
Eine andere Möglichkeit ist es, sich bewusst zu machen, was alles zu tun man in der Lage ist. Sich selbst bewusst zu machen, welche Herausforderungen, man im eigenen Leben, in der Kanzlei, im eigenen Werdegang schon alles gemeistert hat. Ich lade ein: „Erstelle dir ein inneres Trophäenregal mit all deinen Siegen, deinen Meisterwerken, deinen Held*innentaten. Spüre, dass du es in der Hand hast, wie dein Leben verläuft. Dass du es bisher auch gestaltet hast und nicht nur ein Fähnchen im Wind bist, das sich nach allem dreht, was gerade in ist. Ich lade ein, dich bei der Betrachtung des eignen Trophäenregals zu fragen: „Wie fühlt es sich an Herausforderungen zu meistern, Neues zu entdecken und in das eigene Leben zu integrieren? Neue Handlungsweisen, Denkweisen, Gewohnheiten sich anzueignen?“
Die meisten Coachees berichten mir bei dieser Übung, dass sie innerlich wachsen, größer werden, den Mut und vor allem die Neugierde wiederentdecken. Neugierde ist gut. Sie lässt einen über den eigenen Tellerrand hinwegschauen. Lässt einen suchen, nach Lösungen für die Fragen und Herausforderungen, die die „neue“ Welt einem stellt.
Lässt Menschen miteinander ins Gespräch kommen, die schon ein Stück weiter sind als man selbst, um von ihnen zu lernen, und lässt einen selbst Dinge ausprobieren. Wenn die neuen Gewohnheiten sich bewähren, werden sie neu ins Leben integriert. So wird man selbst zum Vorreiter und Leuchtfeuer für die eigene Umgebung und andere werden fragen und sich an einem orientieren, um mit den Alltagsherausforderungen und Neuerungen umzugehen. Man hat einen eigenen Wandel durchlebt, vom unwissenden, ängstlichen, unsicheren, in der alten Welt verhafteten Menschen hin zu einem neugierigen, mutigen, wissenden, selbstsicheren, leuchtenden, kurz einem Helden oder einer Heldin.
Auf die Frage „Wie mache ich das denn konkret?“ antworte ich in der Regel mit einem Tipp: Orientiere dich an der Frage „Wie möchte ich es gerne haben?“. Diese Frage öffnet deinen Horizont für Lösungen. Sie schaut weg von dem, was schwierig ist, was schon immer so war, was scheinbar unveränderlich wirkt, was die bisherigen Gewohnheiten waren. Hin zu: Wie soll es werden? Wie soll es sein? Welche Schritte, darf man tun, um da hinzukommen? Was braucht man, um da hinzugelangen? Es ist dann auch egal, was andere machen. Denn es wird der eigene Weg, und man holt sich die Informationen, die Technik, das Wissen, die Unterstützung, um an das Ziel zu gelangen, und bewertet das Neue nach der Frage „Wie möchte ich es gerne haben?“. Dafür braucht es am Anfang einen Funken Mut, um loszugehen.
Ein Tipp, um ins Tun zu kommen: „Mache den ersten Schritt so klein wie möglich, sodass dein Gehirn kein logisches Gegenargument findet, warum du diesen allerersten Schritt nicht tun kannst. Dann tue ihn und sei dir sicher, wenn du erst einmal in Bewegung bist, folgt auf den ersten auch der zweite Schritt. Und der Weg ebnet sich vor dir im Gehen.“ Zum kleinen Funken Mut werden sich Wegbegleiter wie Spannung, Spaß, Leichtigkeit, Tiefgang, Neugierde und Selbstvertrauen hinzufinden. Denn im Team reist es sich leichter. Es wird ein Aufbruch in eine neue Welt. Ein Alltagsabenteuer, ohne vorher ins Reisebüro gehen zu müssen, einfach hier am eigenen Schreibtisch in deiner Kanzlei. Eine Reise, von der die Held*in anderen erzählen kann, neue Eindrücke und neues Wissen mitbringt und in den Alltag integriert.
Wenn du es dir vorstellen kannst,
kannst du es auch tun.
Ich wünsche dir viel Spaß mit dem Abenteuer
“Aufbruch in eine neue Welt.”
Zusammengefasst die wesentlichen Schritte, um Veränderungen zu begegnen:
- • Inneres Trophäenregal erstellen
- • „Wie möchte ich es gerne haben?“
- • Erster Schritt, so klein wie möglich
- • Umsetzen und losgehen